Im vergangenen September haben wir eine Gruppe von Experten aus ganz Europa einberufen, um einen Konsens über einen neuen Ansatz zur Brustkrebsprävention bei Frauen mit einer pathogenen BRCA1-Variante zu erzielen.
Heute plädieren wir in der ersten Stellungnahme, die aus dieser Diskussion hervorgegangen ist, für neue gemeinsame Anstrengungen zur Beschleunigung der Erforschung des Progesteron-Antagonisten Mifepriston als nicht-chirurgische Option zur Risikominderung.
Progesteron spielt eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung von dreifach negativem Brustkrebs (TNBC) bei Trägerinnen einer pathogenen BRCA1-Variante - einer Krebsform mit begrenzten Behandlungsmöglichkeiten und schlechter Prognose. Die Forschungsarbeiten von EUTOPS und anderen haben gezeigt, dass die Blockierung von Progesteron mit dem Antagonisten Mifepriston die zellulären Veränderungen, die zu TNBC führen, verringern kann. Dies deutet darauf hin, dass es sich um eine wirksame nicht-chirurgische Präventionsoption handeln könnte - aber regulatorische, politische und kommerzielle Hindernisse haben den Fortschritt gebremst.
Unser neuer Lancet Viewpoint fordert eine koordinierte globale Anstrengung - unter Beteiligung von Forschern, Klinikern, politischen Entscheidungsträgern, Geldgebern und der Industrie - um Mifepriston zu untersuchen und, falls es sich als wirksam erweist, den Frauen zur Verfügung zu stellen, die es am meisten brauchen.