Die leitende Computerbiologin von EUTOPS, Chiara Herzog, PhD, hat zusammen mit Mahdi Moqri und Jesse Poganik von der Harvard Medical School einen Nature Review-Artikel über die Validierung von Biomarkern des Alterns verfasst. In dem Artikel wird ein Rahmen für die künftige Validierung von Biomarkern für das Altern vorgeschlagen, um sie in klinisch einsetzbare Instrumente zu verwandeln.

In der Übersichtsarbeit werden bevölkerungsbezogene Kohortenstudien zu blutbasierten Biomarkern des Alterns beschrieben, die sehr detaillierte, große Mengen an molekularen Daten ("omic"-Daten) enthalten. Mit Beiträgen von Mitgliedern und Mitwirkenden des Biomarkers of Aging Consortium, dem Dr. Herzog als Mitglied des Exekutivkomitees angehört und zu dem auch EUTOPS Direktor Professor Martin Widschwendter gehört, zeigt der Bericht die Herausforderungen bei der Vergleichbarkeit und Verallgemeinerbarkeit der Biomarker auf und gibt Empfehlungen zur Erleichterung der künftigen Validierung von Biomarkern des Alterns.

Die Autoren empfehlen, einen "Multi-omic"-Ansatz zu verfolgen und omische Daten zu standardisieren, um die Validierungsstudieren zu verbessern. "Indem wir unsere Bemühungen in der Alternsforschung bündeln, können wir den Wert der einzelnen Datensätze erhöhen. Die Harmonisierung von Daten, ihre offene Verfügbarkeit und die Bereitstellung von Open-Source-Tools wie Bio-learn, die nicht nur Biolog:innen, sondern auch Datenwissenschaftler:innen einbeziehen, werden für die Validierung von Biomarkern des Alterns von entscheidender Bedeutung sein", so Dr. Herzog.

Die Richtlinien fördern auch die verstärkte Zusammenarbeit zwischen Forschungsgruppen bei groß angelegten Längsschnittstudien, mit denen langfristige physiologische Veränderungen und Reaktionen auf gesundheitsfördernde Maßnahmen oder Therapien in verschiedenen Bevölkerungsgruppen verfolgt werden können.

Einige dieser Studien werden derzeit bei EUTOPS durchgeführt, und die ersten Ergebnisse werden in Kürze erwartet. "Die von EUTOPS und der Universität Innsbruck durchgeführte TirolGESUND-Studie verfolgte Personen über sechs Monate im Verlauf gesundheitsfördernder Interventionen. Dabei wurden detaillierte klinische und molekulare Merkmale gemessen, was zum bisher weltweit detailliertesten Atlas von Biomarkern und Lebensstiländerungen führen wird." Es sind weitere Arbeiten erforderlich, um zu verstehen, wie die Umsetzung der Biomarker-Bewertung in klinischen Studien die Lebensqualität und das Überleben der Patienten verbessern könnte.

Diese neue Veröffentlichung folgt auf eine frühere Publikation in Cell 2023, in der die Autoren einen Rahmen für die Klassifizierung von Biomarkern für das Altern vorschlugen.