Neue Daten des EUTOPS-Teams, das mit Prof. Joakim Dillner und seinem Team vom Karolinska-Institut zusammenarbeitet, wurden in Nature Medicine veröffentlicht.
Gebärmutterhalskrebs entwickelt sich in der Regel in den obersten Schichten der Schleimhaut des Gebärmutterhalses. Die Krebsentwicklung verläuft in der Regel in mehreren Stadien und steht in engem Zusammenhang mit sexuell übertragbaren Infektionen mit dem humanen Papillomavirus (HPV). Weltweit wird jedes Jahr bei 660.000 Frauen invasiver Gebärmutterhalskrebs diagnostiziert, und 350.000 - meist junge Frauen - sterben an dieser Krankheit.
Das Screening auf Gebärmutterhalskrebs beruht auf dem Nachweis des Virus (HPV), gefolgt von einer zytologischen Untersuchung, bei der die Form der Gebärmutterhalszellen subjektiv unter dem Mikroskop beurteilt wird. Die Ergebnisse der Zytologie hängen stark vom Betrachter ab. HPV-Tests und unser neuer WID-qCIN-Test sind objektive Beurteilungen des Vorhandenseins von DNA mit bestimmten Merkmalen.
Die wichtigsten Punkte der Studie
Die Studie untersuchte die Wirksamkeit eines DNA-Methylierungstests (WID-qCIN) in Kombination mit einer Standard-HPV-Genotypisierung, um Frauen mit erhöhtem Gebärmutterhalskrebsrisiko zu identifizieren. Es wurden reale Daten von insgesamt 28 017 Frauen über einen Zeitraum von 6 Jahren analysiert.
Die 2.377 Proben, die positiv auf das humane Papillomavirus (HPV), das Virus, das Gebärmutterhalskrebs verursacht, getestet wurden, wurden zusätzlich mit dem WID-qCIN-Test untersucht.
Durch die Kombination der WID-qCIN- und HPV16/18-Testergebnisse wurden 93 % aller schweren präkanzerösen Läsionen (so genannte CIN3) und 100 % aller invasiven Karzinome erkannt, die innerhalb eines Jahres nach der Probenentnahme diagnostiziert wurden. Insgesamt wurde bei 210 Frauen mit normalen Zytologieergebnissen im Jahr 2017 im Zeitraum von 1 bis 6 Jahren nach der Abgabe ihrer ersten Probe Gebärmutterhalskrebs oder Krebsvorstufen diagnostiziert. Die WID-qCIN/HPV16/18-Kombination identifizierte insgesamt fast dreimal so viele dieser Frauen wie die Zytologie (69 % gegenüber 18 %), hätte aber dennoch zu einer viel geringeren Anzahl von Frauen geführt, die weitere invasive Tests mit Kolposkopie benötigten.
Bedeutung der Forschung
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass der WID-qCIN-Test eine effizientere Methode zur Eingrenzung HPV-positiver Frauen bietet als die Zytologie. Dies könnte in Zukunft die Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs verbessern und die Zahl der unnötigen invasiven Eingriffe nach der Gebärmutterhalskrebsvorsorge verringern. Das Team hofft, dass diese Ergebnisse zur Weiterentwicklung neuer Vorsorgestrategien beitragen und die weltweite Bekämpfung von Gebärmutterhalskrebs unterstützen werden.